Heute haben wir den Mi Robot Roborock S50 von Xiaomi in der EU-Version im Test. Er wurde uns freundlicherweise von Gearbest bereitgestellt.
Der erste Eindruck
Wer die Qualität von Xiaomi bereits kennt, wird auch hier nicht enttäuscht. Der Roborock S50 kommt in einem schlichten, aber trotzdem sehr stylischen Karton daher. Nach dem auspacken merkt man direkt die sehr wertige Verarbeitung des Gerätes. Es wackelt nichts, es gibt keine großen Spaltmaße und Kunststoff-Grad ist auch nicht zu finden. Alles auf dem Level deutlich teurerer Markenprodukte.
Da wir die EU-Version des Roborocks erhalten haben, liegt auch eine englische Anleitung dabei. Ganz wichtig, dadurch besitzt das Gerät auch eine CE-Zertifizierung und kann ohne weitere Probleme in die EU eingeführt werden. Man findet diese auf dem Karton und auf dem Gerät selbst angebracht.
Der Lieferumfang
Folgender Lieferumfang ist im Karton des Xiaomi Roborock S50 Staubsaugerroboters zu finden:
- Roborock S50 (inkl. Staubbehälter und Filter)
- Wassertank
- Ladestation
- Bodenschutz (für Ladestation)
- Stromkabel (EU-Stecker)
- Zwei Wischtücher
- Ersatz-Filter
- Anleitung
Die Ersteinrichtung
Zur Einrichtung des Roborock S50 benötigt man die Mi Home App von Xiaomi. Diese gibt es sowohl für iOS als auch für Android. Zudem ist ein Mi-Account notwendig, welcher aber auch direkt in der App angelegt werden kann. Sobald der Login erfolgte und das Mainland ausgewählt wurde, kann der Staubsaugerrober hinzugefügt werden.
Mainland bedeutet, dass dies der Standort der Server ist, an dem eure Saugdaten gespeichert werden (üblicherweise die Heimatregion). Hier ist es auch möglich, Europa als Mainland auszuwählen. Es muss jedoch beachtet werden, dass dann möglicherweise nicht alle Dienste problemlos funktionieren. Denn viele Dienste funktionieren bisher nur im Mainland China.
Bei der Suche wurde bei mir der Sauger auf Anhieb gefunden und musste nur noch mit dem WLAN-Passwort versorgt werden. Nach einigen Sekunden ist die Einrichtung abgeschlossen und der Roborock S50 steht zur Verwendung bereit. Bei Auslieferung hatte der Akku eine Aufladung von etwa 50%, weshalb ich diesen erst einmal voll aufladen lies. Durch betätigen des Buttons mit dem Steckdosen-Symbol, auf der Oberseite des Gerätes, fährt er zur Ladestation und beginnt die Aufladung.
Aufgrund dessen, dass es sich um die EU-Version handelt, spricht der Roboter von Anfang an Englisch. Falls ihr euch die chinesische Version bestellt, wird er logischerweise mit chinesischer Sprache ausgeliefert (dies lässt sich jedoch in der App anpassen).
Englische Bedienungsanleitung
Bei der EU-Version befindet sich auch eine englische Bedienungsanleitung im Lieferumfang (in der chinesischen Version nur in chinesisch). In dieser findet man die wichtigsten Informationen bezüglich Einrichtung, Wartung und Pflege des Gerätes. Zudem befindet sich auch in dieser die offiziellen EU-Deklarationen. Diese müsste man gegebenenfalls, bei Prüfung durch den Zoll, vorzeigen. Zumeist reicht hier aber auch das CE-Symbol, welches mehrfach auf den Kartons und dem Gerät zu finden ist.
Das Vorgehen
Im Gegensatz zu vielen günstigen Saugern saugt der Roborock S50 nicht nach der Chaosstrategie, in der einfach kreuz und quer durch die Wohnung gefahren wird. Beim Roborock wird mit Hilfe des LiDARs (Light detection and ranging – ein sich drehender Laser), auf der Oberseite, die Umwelt erfasst. Dadurch kann er gezieht den Raum umfahren, um so den genauen Grundriss zu ermitteln. Nach der Ermittlung des Grundrisses fährt er die einzelnen Bahnen gezielt ab, ohne groß an Hindernissen anzuecken.
Überwinden von Schwellen
Nicht jeder wohnt in einem Neubau, so dass auch viele Nutzer mit Schwellen zu kämpfen haben. Viele Roboter geben sich hier geschlagen, da sie diese einfach nicht bewältigt können. Der Roborock schafft offiziell Hindernisse bis zu 2cm zu überwinden. Wenn die Schwellen keine „scharfen“ Kante haben, sondern in mehreren Stufen zu überqueren sind, kann er tatsächlich mehr als 2cm schaffen. Auf dem Foto könnt ihr es hoffentlich gut erkennen.
Die Saug- und Wischleistung
Saugen
Die Hauptdisziplin des Roborock S50 ist natürlich das Saugen. Genau dies tut er auch sehr gut. Durch seinen Aufbau mit der kleinen Zusatzbürste an der Vorderseite ist es ihm möglich, auch die meisten Ecken beim Saugen zu erwischen. Man sollte jedoch bedenken, dass es sich um ein Akkusauger handelt, welcher nicht die Leistung eines vollwertigen Saugers besitzt. Da das Saugen durch den Roboter jedoch deutlich leichter fällt, lässt man auch seine Räume deutlich öfters saugen, als man es per Hand machen würde. Dadurch sammelt sich erst gar nicht viel Staub an und es enstehenden keine Staubflusen.
Wischen
Neben dem Saugen bietet der Roborock S50, gegenüber seinem Vorgänger, die Möglichkeit den Boden wischen zu lassen. Dafür muss auf der Vorderseite des Roborocks der mitgelieferten Wassertank mit Wischtuch befestigt werden, welcher vorher mit Wasser gefüllt wird. Nach und nach gibt der Wassertank dann Feuchtigkeit an das Tuch ab. Damit wird der Boden nebelfeucht gewischt und leichte Verschmutzungen werden entfernt. Allerdings darf man hier nicht erwarten, dass der Sauger größere Verunreinigen vom Boden beseitigt. Dort muss man weiterhin händisch ran.
Lautstärke
Ob ein Gerät laut oder leise ist, empfindet jeder etwas anders. Offiziell wird die Lautstärke mit 50 bis 60 dB angegeben. Da ich jedoch kein Messgerät besitze, kann ich dies nicht nachprüfen. Dabei ist dazu zu sagen, dass die Lautstärke sich je nach Einstellung unterscheidet. In der Standard-Einstellung ist sie für mich völlig okay. Im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugern, welche natürlich deutlich Leistungsfähiger sind, ist er deutlich leiser. Es ist noch möglich ein Gespräch zu führen, ohne das man sich anschreien muss (flüstern ist dann allerdings auch nicht angebracht). So könnt ihr ihn, wenn ihr nicht sehr Empfindlich seid, nebenbei der Arbeit oder dem Sport laufen lassen.
Steuerung
Bedienung am Gerät
Am Gerät lassen sich die wichtigsten Funktionen bedienen:
- Power – Ein- und Ausschalten bzw. starten der Reinigung
- Laden – Rückkehr zur Ladestation
- Spot-Modus – Startet den Spot-Reinigungsmodus am aktuellen Standort
Die Bedienung am Gerät ist sehr praktisch, da so nicht zwangsläufig die App in die Hand genommen werden muss.
Steuerung per App
Neben der Einrichtung hat die App von Xiaomi noch deutlich mehr zu bieten. Natürlich bietet sie Standard-Funktionen wie Starten, Stoppen und Rückkehr zur Ladestation. Besonders cool ist aber, dass während des Saugvorgangs ein Grundriss der Wohnung angelegt wird. Dieser wird dann auch für die weiteren Funktionen benötigt:
Den Spot-Reinigungsmodus
Vorerst muss auf der Karte, mit dem Grundriss der Wohnung, ein ganz bestimmten Punkt gesetzt werden. Dieser kann dann durch eine Bestätigung angefahren werden. Sobald der Roborock S50 dort ist, kann der Sport Reiningsmodus gestartet werden. In diesem Modus wird ein kleiner Bereich um den Punkt gereinigt. Wenn er fertig ist, beendet er den Reinigungsvorgang.
Den Bereichs-Reinigungsmodus
Gegenüber dem Spot-Reinigungsmodus ist es beim Bereich-Reinigungsmodus möglich, wie der Name schon sagt, einen bestimmten Bereich zur Reinigung auswählen. Dies ist vor allem praktisch, wenn ein Sauger für mehrere Räume zuständig ist. So kann gezielt ein Raum ausgewählt werden, der als nächstes gereinigt werden soll.
Steuerung per Alexa
Leider ist die Steuerung des Roborocks in Deutschland bisher nicht über Alexa möglich. Den dafür benötigten Skill gibt es allerdings bereits im US-Skillstore, so dass man darauf hoffen kann, dass dieser auch bald bei uns erhältlich ist. Über diesen ist es dann möglich, den Saugvorgang anzustarten, zu stoppen oder den Sauger zur Ladestation zurückfahren zu lassen.
Sobald der Skill auch in Deutschland erhältlich ist, werden wir den Test entsprechend aktualisieren.
Als Alternativweg gebt es aktuell lediglich die Möglichkeit mit einem Zwischenschritt auf den Robrock zuzugreifen. Dies funktioniert Beispielsweise über die Software ioBroker. Eine detaillierte Anleitung, wie ihr Alexa über ioBroker mit dem Roborock verknüpfen könnt, findet ihr bei unserem Partner smarthomeassistent.de.
Reinigung und Wartung
Der Staubbehälter
Das häufigst entnommene Teil beim Saugroboter ist der Staubbehälter. Vor allem nach den ersten Fahrten werden ihr sehen, dass sich dort so einiges ansammelt. Und das auch, wenn man eigentlich denkt, dass es sauber sei. Der Staubbehälter lässt sich nach dem öffnen der Wartungsklappe am Gerät, einfach herausziehen. Danach lässt er sich ganz einfach über dem Mülleimer öffnen und entleeren.
Der Staubfilter
Dieser befindet sich direkt mit am Staubbehälter und kann auch sehr einfach aus dem Staubbehälter herausgelöst werden. Falls sich dieser nicht mehr reinigen lässt, kann er durch einen neuen ausgetaucht werden. Ein Ersatzfilter liegt bei und auch Nachschub ist einfach aufzutreiben. Sie sind mittlerweile sogar bei Amazon.de für kleines Geld erhältlich.
Die Bürsten
Falls euch wirklich die Bürsten einmal kaputt gehen sollten, könnt ihr euch auch dafür Ersatz besorgen. Am günstigsten findet man diese bei Aliexpress.
Das Wischtuch
Das Wischtuch des Roborock S50 lässt sich (meiner Erfahrung nach) problemlos in der Waschmaschine waschen. Falls es ihr es nicht mehr sauber bekommen solltet, liegt bereits ein Ersatzbuch im Lieferumfang dabei. Falls dies auch nicht reichen sollte, könnt ihr die Tücher sehr günstig bei Aliexpress nachbestellen.
Bestellmöglichkeiten
Wir empfehlen euch den Kauf über GearBest.com. Oft ist der S50 auch direkt im EU-Lager verfügbar, so dass er innerhalb weniger Tagen bei euch ist. Wer bereit ist etwas mehr Geld auszugeben, kann ihn sich auch bei Amazon bestellen, auch wenn er dort bisher nicht lieferbar ist.
Aktuelle Gutscheine bei GearBest
Durch folgende Gutschein-Codes könnt ihr den Roborock bei GearBest noch etwas günstiger bekommen:
- EU-Version aus China für 375,07 Euro: XMRobotS50DE
Unser Fazit
Der Xiaomi Mi Staubsaugerroboter Roborock S50 bietet für seinen relativ kleinen Preis von aktuell etwa 400 Euro bei GearBest, eine ziemlich überzeugende Leistung. Bei keinem anderen Hersteller bekommt man diese Leistung zu so einem kleinen Preis. Der einzige Nachteil besteht darin, dass er in Deutschland aktuell noch nicht über Alexa steuerbar ist. Zudem ist er bisher noch nicht wirklich bei deutschen Händlers verfügbar, was aber dank der GearBest EU-Warenlager nicht weiter ins Gewicht fällt.
